Podcast: Master of the Notes

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Podcast: Master of the Notes

Podcast: Master of the Notes

Pietro Perugino, Die Übergabe der Schlüssel (1482) © Vatikanische Museen (Foto: Eric Vandeville / akg images)

Wer war Josquin? 500 Jahre nach seinem Tod ist diese Frage gar nicht mehr so leicht zu beantworten – obwohl er zu Lebzeiten als wirklicher Superstar gefeiert wurde. Deshalb haben sich Shirley Apthorp und Willem Bruls für ihren Podcast „Master of the Notes“ auf die Suche nach Josquin gemacht und sind seinen Spuren in acht Folgen quer durch Europa gefolgt. In englischer Sprache

Folge 1: Einführung

Wie wurde ein Sänger aus dem burgundischen Flandern zu Europas begehrtestem Komponisten? Ausgehend von einem Namen, eingeritzt in die Wand der Sixtinischen Kapelle, begeben sich Shirley Apthorp und Willem Bruls in ganz Europa auf die Suche nach Josquin, die sie in dieser ersten Folge von Rom an die Orte der Kindheit des Komponisten führt.

Spur zu Josquin: seine Unterschrift eingeritzt ins Chorgestühl der Sixtinischen Kapelle (© Creative Commons)

Folge 2: Warum Josquin?

War Martin Luther Josquins PR-Agent? Was verraten uns die Noten, die Hieronymus Bosch auf einen nackten Hintern malte? War Josquin der Retter der polyphonen Kirchenmusik, oder einfach nur ein Fiesling? In der zweiten Folge von Master of the Notes reisen Shirley und Willem auf den Spuren Josquins von Antwerpen nach Mailand und Rom, um herauszufinden, warum ausgerechnet er als „der Noten Meister“ gefeiert wurde. Was genau hatte er seinen Zeitgenossen voraus und verschaffte ihm einen Ruf, der ein halbes Jahrtausend überdauern sollte?

Ausschnitt aus Hieronymus Boschs Garten der irdischen Freuden, ca. 1500 (© Creative Commons)

Folge 3: Im Spinnennetz

Wer zum Teufel würde für einen Mann arbeiten, der seine eigenen Verwandten verbrannt hatte? Es spricht einiges dafür, dass Josquin genau das tat. Über seine frühen Jahre und die Anfänge seiner internationalen Karriere herrschte für lange Zeit große Unklarheit - in dieser Folge versuchen Shirley Apthorp und Willem Bruls, einige von Josquins ersten Schritten von Cambrai über Aix-en-Provence an die Pariser Sainte Chapelle zurückzuverfolgen.

Die Pariser Sainte Chapelle: Führte seine Karriere den jungen Josquin hierhin?

Folge 4: Stadt der Sackgassen

In der Biblioteca Ambrosiana in Mailand befindet sich das „Portrait eines Musikers“, das einzige erhaltene männliche Portrait von Leonardo da Vinci. Könnte es sich bei der dargestellten Person um Josquin des Prez handeln? Leonardo und Josquin arbeiteten in den späten 1480er Jahren zur gleichen Zeit am Hof der Sforza in Mailand. Also machten sich Shirley und Willem auf den Weg nach Mailand, um mehr über Josquins Zeit dort zu erfahren – gibt es in der Stadt mehr zu finden als Sackgassen?

Leonardo da Vincis (?) Portrait von Josquin des Prez (??) in der Biblioteca Ambrosiana in Mailand (© Creative Commons)

Folge 5: Alle Wege führen nach...

…Rom, wohin sonst. In den 1490er Jahren zieht Josquin mit seinem Mailänder Arbeitgeber Kardinal Ascanio Sforza in die Ewige Stadt und wird Mitglied im Chor der Sixtinischen Kapelle. Wie lebte es sich als päpstlicher Sänger? War Josquin ein frommer Diener im Dienst der Kirche oder ein diplomatisch geschickter Topverdiener, der wusste, wie man es sich gut gehen lässt? Shirley und Willem treffen in Rom auf die unterschiedlichsten Theorien.

Die Ewige Stadt im frühen 16. Jahrhundert (© Universitätsbibliothek Wrocław

Folge 6: Miserere mei

War Josquin ein Anhänger der Lehren Girolamo Savonarolas? In seinem Streben nach religiöser Läuterung brachte der radikale Dominikanermönch in den späten 1490er Jahren für kurze Zeit Florenz unter seine Kontrolle, bevor er schließlich verhaftet wurde und auf dem Scheiterhaufen starb. Hat der manische Reformator einen Nerv bei dem flämischen Komponisten getroffen, vielleicht als krasser Gegensatz zur Freizügigkeit Roms unter dem Borgia-Papst? Shirley und Willem decken interessante Verbindungen zwischen den beiden Männern auf.

Das Savonarola-Denkmal in Ferrara

Folge 7: Delphine in Venedig

Auf dem Höhepunkt der Pandemie reisen Shirley und Willem nach Venedig und genießen den Zauber der fast menschenleeren Stadt mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Schuldgefühlen. In „La Serenissima“ wollen sie mehr über Ottaviano Petrucci erfahren, der hier Ende des 15. Jahrhunderts eine neue Art des Notendrucks erfand. Heute kennt man ihn vielleicht als Namensgeber der IMSLP Petrucci Music Library. Er war auch der erste, der einen ganzen Band mit Musik eines einzigen Komponisten veröffentlichte – richtig geraten: Josquin.

Gentile Bellini, Prozession auf der Piazza San Marco (1496, © Gallerie dell’Accademia Venedig / Creative Commons)

Folge 8: 501 Jahre und kein Ende in Sicht

Er hatte für Könige, Fürsten und Päpste komponiert und an den wichtigsten Höfen Europas gearbeitet. Doch seine letzten Jahre verbrachte Josquin abseits des hektischen Treibens in seiner ruhigen Heimatstadt Condé-sur-l’Escaut. In ihrer letzten Folge kehren auch Shirley und Willem an den Ort zurück, an dem ihre Suche nach Josquin begann, und beleuchten sein Erbe und seinen Einfluss auf Komponist:innen der Vergangenheit und Gegenwart.

Eintrag zu Josquin in Petrus Opmeers Opus chronographicum von 1611 (© Yale University Library)

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